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Aktuelles: Pressemitteilung des Landesnetzwerks Frauenberatungsstellen häusliche Gewalt Baden-Württemberg zum 8. März, dem Internationalen Frauentag

08.03.2019

Hilfe bei Gewalt gegen Frauen – ob Betroffene in Baden-Württemberg Beratung bekommen, ist Zufall

 

Stuttgart | 07.03.2019

Jedes Jahr treten Frauen weltweit am 8. März für ihre Rechte und für ein Leben frei von Gewalt ein. Sie erhalten dabei mittlerweile Rückenwind von der Istanbul-Konvention. Das Übereinkommen des Europarats benennt Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eine Hauptursache für die mangelnde Gleichberechtigung und fordert umfassende Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt und vor Diskriminierung.

 

Liane Wacker vom Landesnetzwerk Frauenberatungsstellen häusliche Gewalt in Baden-Württemberg: "Es gibt in Baden-Württemberg dringend politischen Handlungsbedarf ein flächendeckendes Netz an Frauenberatungsstellen zu schaffen. Ob es in einer Stadt oder einem Landkreis eine Beratungsstelle gibt, ist Zufall. Die Verantwortung liegt im Rahmen der freiwilligen Leistungen ausschließlich bei den Kommunen. Hier muss die Landesregierung dringend steuernd eingreifen. Dies geht aber nicht ohne ausreichend Geld"

 

Seit mehr als 30 Jahren setzen sich ambulante Fachberatungsstellen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ein und bieten schnelle Hilfe und Beratung bei aktuellen oder zurückliegenden Gewalterfahrungen. Grundlage der Arbeit ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt und deren Ausprägungen.

 

Ebenso lange arbeiten die Beratungsstellen jedoch mit viel zu geringen Ressourcen und am Rande ihrer Kapazitäten. Liane Wacker: "In neun Landkreisen in Baden-Württemberg gibt es keine Fachberatungsstellen vor Ort. Die vorhandenen sind oft mit nur einer Personalstelle oder noch weniger ausgestattet. Frauen und Mädchen müssen oft auch in akuten Situationen Wartezeiten oder lange Wege in Kauf nehmen, um Hilfe zu bekommen."

 

Das Landesnetzwerk der Frauenberatungsstellen häusliche Gewalt Ba-Wü (LNW Ba-Wü) setzt sich für die Finanzierung der Beratungsstellen ein. Diese kommt zuallererst Betroffenen von Gewalt, aber auch Angehörigen und Fachkräften zugute. Dazu gehören mehr Planungssicherheit, eine staatliche Finanzierung von Angeboten und ausreichend Geld für Beratung, Prävention und Schulungen.

Der bff – der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe hat einen konkreten Vorschlag für die personelle Ausstattung von Beratungsstellen erarbeitet: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/finanzierung-von-hilfe.html

 

Liane Wacker

LNW & Verbandsrätin Ba-Wü im Bundesverband bff

Römerstraße 30

70180 Stuttgart

Tel. 0711 649 45 50 oder 0711 67 44 829

Fax 0711 60 61 56

l.wacker@fhf-stuttgart.de

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