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Aktuelles: 40 Jahre Mannheimer Frauenhaus e.V.

19.03.2021

Unser Mannheimer Frauenhaus e.V. feiert Geburtstag. Vor 40 Jahren haben die Gründerinnen gegen jeden Widerstand Großartiges geleistet.

„Vor vier Jahrzehnten wurde häusliche Gewalt entweder tabuisiert oder verharmlost und dabei häufig als feministisches Hirngespinst abgetan.“
Als ein „Freudenhaus“ bezeichnete ein Stadtrat damals sogar das geplante Frauenhaus-Projekt.
1980 genehmigte der Gemeinderat das Mannheimer Frauenhaus: das erste Frauenhaus in Mannheim!
In einem heruntergekommenen ehemaligen Hotel auf den Waldhof fanden zwei Dutzend Frauen und doppelt so viele Kinder einen Schutzplatz.

Seitdem ist viel passiert. Gewalt hinter verschlossenen Türen wird nicht länger als Privatangelegenheit verstanden.
Dankbar schauen wir zurück auf die letzten 40 Jahre. Allzu gerne hätten wir dies in großer Runde gefeiert. Coronabedingt ist eine Feierlichkeit jedoch leider nicht möglich.
Unser besonderer Dank geht an die Frauen, aber auch einigen Herren der ersten Stunden, die uns bei der Planung und Umsetzung unseres Frauenhauses unterstützt und großen Einsatz gezeigt haben.

Trotz allem liegt weiterhin ein langer Weg vor uns, um Gewalt gegen Frauen zu beenden.

Der Mannheimer Morgen hat zu unserem 40-jährigen Bestehen einen Artikel am 17.03.2021 veröffentlicht:
Beitrag im Mannheimer Morgen lesen

Zu unserer Historie schreibt der Mannheimer Morgen folgendes:


Meilensteine

• 1976: Der Verein „Frauen helfen Frauen“ erarbeitet das Konzept für ein selbst verwaltetes Frauenhaus, das zunächst im Gemeinderat scheitert.

• 1981: Im März wird das autonome Frauenhaus, 36 Betten, in einem umgebauten Hotel mit geheimer Adresse eröffnet.

• 1987: Außenbüro Fraueninformationszentrum (FIZ), Adresse: Eichendorffstraße 66-68. Erste angemietete Übergangswohnung, weitere werden folgen.

• 2000: Beteiligung der Stadt am Projekt „Platzverweis“. Einrichtung einer „Clearingstelle“ als Opferberatung in Trägerschaft des Vereins Mannheimer Frauenhaus
mit FIZ und dem Caritasverband/Heckertstift.

• 2001: Bezug eines neuen Gebäudes mit 21 Betten samt behindertengerechter Wohnung.

• 2005: Projektstart „Menschenskind“ zur Trauma- und Krisenbewältigung bei Kindern, die häusliche Gewalt erlebt haben, gefördert von der Aktion Mensch.
Einstellung einer männlichen Honorarkraft speziell für die Jungenarbeit im Frauenhaus.

• 2010: Frauenhaus als Lehrbetrieb: Start einer erfolgreich absolvierten Ausbildung zur „Kauffrau für Bürokommunikation“.

• 2011: Einführung von Tagessätzen als Finanzierung. Das Mannheimer Frauenhaus feiert mit dem Caritas-Schutzhaus Heckertstift 30-jähriges Bestehen.
Gemeinsame Aktionswoche und Fachtagung „Gewalt gegen Frauen mit Behinderung“.

• 2019: Nazan Kapan, Diplom-Sozialpädagogin und engagierte Sozialdemokratin, wird Frauenhaus-Geschäftsführerin.
Vor ihr hat 15 Jahre lang Claudia Schöning-Kalender, promovierte Kulturwissenschaftlerin und SPD-Stadträtin (seit 2014), die Einrichtung als
geschäftsführende Vorsitzende des Trägervereins geleitet.

• 2020: Polizei-Pilotprojekt „High-Risk“ zur Bekämpfung häuslicher Gewalt. Fragebogen zum Ermitteln von Hochrisiko-Fällen.
Laut Polizeistatistik stirbt in Deutschland an jedem dritten Tag eine Frau durch die Tat ihres Partners.

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